2. Tag: Ankunft in Bishkek und Stadterkundung

Innenhof der großen Moschee

Ohne Schlaf, geht auch! 

Ich habe im Flieger nicht geschlafen. Ging beim besten Willen nicht. Habe „Der Krieg der Rohirim“ zu Ende geguckt und, der Flug war lang, „Moana 2“ angeschaut, ein Animationsfilm. Nicht sonderlich sehenswert, aber zu mehr hat mein Zustand nicht ausgereicht. Alles ist zu eng. Eine echte Qual. In Bishkek angekommen, starte ich etwas gerädert in den Tag. Wir landen pünktlich um 06:30 Uhr. Inzwischen sind wir bei +4 Stunden gegenüber der Uhrzeit zu Hause.

Zu Beginn des Fluges zeigt der Bildschirm als Ziel übrigens einen Ort in Alaska an. Wußte ich doch, wir fliegen nicht nach Bishkek :o). Als wir, noch zu Hause, die Reiseunterlagen bekommen haben und eincheckten, hat mir die Plattform angezeigt, dass ich nach Alaska fliege. Das hat mich doch etwas irritiert. Die Lösung war dann nicht ganz so einfach. Der Three-Letter-Code für Bischkek war früher FRU für Frunse, der alte Name der Stadt. BSZ war wohl in der Vergangenheit für einen regionalen Flughafen in Alaska vergeben. Das System hatte diese Änderung offensichtlich noch nicht verarbeitet (Der Namenswechsel liegt Jahrzehnte zurück!!!) und wollte uns in Alaska absetzen. Dafür hatte ich dann doch die falsche Bekleidung dabei.

Zoll und Gepäckausgabe klappen gut. Alles geht recht schnell. Auf uns warten zwei Busse, Mercedes Sprinter mit Komfort. Der Airport ist klein und gut überschaubar, Größenordnung Dortmund Flughafen. Dass wir hier in der Hauptstadt sind, sieht man zumindest dem Flughafen nicht an.

Unterkunft heute: B Hotel Bishkek (bhotel.kg) // 101/99 Musy Baetova Str., Bishkek, Kyrgystan

Im Hotel angekommen haben wir eine üppige halbe Stunde Zeit um uns frisch zu machen (ich dusche ganz eilig, auch um wach zu werden) und dann starten wir schon ins Tagesprogramm. Aber schon bald versinkt ein großer Teil der Sehenswürdigkeiten für mich im Müdigkeitsnebel.

Zuerst wollen wir Bargeld in Händen halten und laufen zu einer Wechselstube.

erste Eindrücke vom Straßenbild in Bishkek
In der Wechselstube. Ich habe keine Bargeld zum Eintausch mitgenommen, sondern decke meinen Bedarf per Kreditkarte am Automaten. Die Mitreisenden haben zum Umtausch Euro und Dollar dabei.
Die Kurse sind schon draussen angeschlagen.

Vormittags geht es zum Osch-Bazar, ein riesiger Markt mit allem was man gerne kaufen möchte, oder auch nicht.

Osch-Bazar

Die Lebensmittelhallen sind besonders beeindruckend, die hygienischen Bedingungen auch, insbesondere an den Fleisch- und Fisch-Ständen. Kühlung? Ja, aber nicht für alles. Es ist warm. Allerdings sehe ich nirgends Fliegen oder ähnliches.

Auf dem Markt esse ich Ton/Lehm, kann aber trotz Google Translater mit der Verkäuferin nicht klären, wie das Zeug in den Speisen verarbeitet wird und warum. Nur das es gegessen wird ist klar, aber wie??

Inzwischen weiß ich: Man ißt es „roh“. Es soll gegen Mangelerscheinungen helfen. Tradition! Ärzte raten davon ab.

Hier spricht man Kirgisisch, Uigurisch, Russisch oder sonst was. Alles Sprachen, die ich nicht verstehe. Leider ist Englisch hier nicht gebräuchlich (das bleibt auch auf der ganzen Reise so, leider).

Straßeneindruck von irgendwo in Bishkek.

Wir laufen durch die Stadt zur großen Moschee. Ich habe mein Stativ nicht dabei. Dafür ist der kleine Tagesrucksack zu klein. Ich fürchte auch, die Reisegruppe hätte wenig Verständnis für zeitraubende Montagen und Ablichtungen.

Während der Stadtführung bleiben wir immer wieder stehen und lauschen andachtsvoll dem Guide. Er macht seine Sache gut, aber eine durchflogene Nacht steckt mir in den Knochen.

Bis ca. 15:00 Uhr halte ich mit, dann klinke ich mich aus und laufe zum Hotel zurück zusammen mit R. aus Hamm, einer der Mitreisenden. Ich hatte das Gefühl gleich im Stehen einzuschlafen und habe von der Stadtführung so gut wie nichts in Erinnerung behalten. Im Hotel nochmal duschen, welch‘ Luxus, und dann erst mal Augen zu! Um 18:30 treffen wir uns schließlich für’s dinner und zu einer kleinen Vorstellungsrunde. Leider nutzen einige Mitreisende dies zur ausführlichen Selbstdarstellung.

von links: unser dt. Reiseleiter, der kirgisische Guide und die beiden Fahrer (alle drei Personen sind Uiguren)

Ich habe kein Einzelzimmer gebucht sondern teile mir mit dem kleinen G. aus Lübeck ein Twin-Zimmer (ein weiterer Mitreisender trägt auch den Namen G., ist aber um einiges größer).  Mal sehen wie das so wird. Der erste Eindruck ist positiv. Der Preis für ein Einzelzimmer hat sich aus meiner Sicht nicht gelohnt. Wir werden mindestens einmal im Gästehaus im Vierbettzimmer schlafen, eine Nacht im Viererliegewagen auf der Nachtzugfahrt von Kashgar nach Turfan und auch in der Jurte sollen wir zu viert nächtigen. Der kleine G. hat die gleichen Gedanken gehabt. Alle andern Mitreisenden genießen den Komfort des Einzelzimmers.

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