Aber beeindruckend ist der Kasten schon . . . .
Von Commons Wood aus sind wir gut 1,5 Stunden unterwegs. Ganz schön weit . . . . Trotz aller Perversion, es ist beeindruckend und hat sich gelohnt. Das „Chateau“ (in der Tat diversen franz. Baustilen nachempfunden) steht auf einem riesigen Gelände. Vom Parkplatz läuft man noch gut 15 Minuten, bis man zum Gebäude kommt. Alles ein großer Park. Die Osterglocken beeindrucken. Im Übrigen nicht nur hier. Überall in UK stehen jetzt Osterglocken in Blüte, auf dem Grünstreifen an der Straße, im Vorgarten, im Wald, an der Tankstelle, im Park . . . , kleine Puschel, riesen Felder, vereinzelte Pflänzchen, alles ist zu finden.
Nach dem Spaziergang kommt man dann zu einem beeindruckenden Gebäude, das mit jedem Stein, jeder Dachrinne, jedem Regenfallrohr kundtut „Mein Eingentümer und Erbauer schwimmt im Geld“.
Das war wohl als Bankier auch so. Innen sind alle Räume mit Kunstgegenständen jeder Art ausgestattet. Feinste Handwerkskunst (Möbelbau), Gemälde, Teppiche und weiß Gott was nicht alles. Aber gewohnt hat hier nie jemand. Das Haus ist eines von vielen gewesen. Dieses wurde für „rauschende Feste“ genutzt (quasi als ‚Wochenendhaus‘) und als Hort für die Kunst des superreichen Herrn. Die Familie Rothschild ist nach wie vor als Bankiersfamilie bekannt, aber auch in der Weinindustrie vertreten (z.B. Mouton-Rothschild). So lagern dann auch 15.000 (!) Flaschen verschiedener Rothschildweine hier im Chateau. Im Chateau-Shop (natürlich kein profaner Museumsshop!!) werden welche für 11,95 GBP bis zu 295 GBP verkauft.
Geld verdienen ist gut. Aber so viel, dass sich ein einzelner Mensch so etwas erbauen kann, ist schlicht weg falsch. So viel Reichtum darf es nicht geben.
Auf dem Weg nach Hause kommen wir in den Feierabendverkehr und stehen hin und wieder im Stau, aber füher oder später musste es uns ja mal erwischen. Erst recht derart dicht vor Londons Toren.