Sundsvall – Gävle

Wir telefonieren uns die Finger wund.

Da die Strecke heute nicht so lang ist und über bequeme, aber langweilige Straßen führt, starten wir recht spät. Unterwegs telefonieren wir immer mal wieder und versuchen die Mackmyra Distillerie, bzw. das dazugehörige Restaurant zu erreichen um einen Tisch und einen Stellplatz mit Strom zu reservieren. Alle halbe Stunde bleiben wir stehen und versuchen es. Immer Fehlanzeige. Irgendwann reserviere ich den Tisch online und bekomme prompt die (automatisierte) Bestätigungsmail. Na, das ist ja schon mal was.

In Gävle angekommen, fahren wir zuerst und sofort zum Lokal und machen den Stellplatz auf dem Distilleriegelände für die Nacht klar. Dann fahren wir zurück nach Gävle und finden problemlos einen Parkplatz in der „roten Zone“ für 15 SEK / Stunde. Die Lila Zone soll die teuerste sein. Wir stehen allerdings direkt am Bahnhof und auf dessen Rückseite beginnt die Fußgängerzone. Attraktiver geht es für eine kurze Erkundung dieser nicht sehr ansehnlichen Stadt nicht. Sehens- und erkundenswert ist u.E. nur Gamla Gefle. Ein kleiner Kern eines Altstadtzentrums, der nur noch steht, weil sich seiner Zeit engagierte Bürger gegen den Abriß gewehrt haben.

Kommentar einer älteren Dame, der wir die Bilder geschickt haben: „Das sieht aber ärmlich aus!“. Tatsächlich??

Für 17:00 haben wir den Tisch bei Mackmyra reserviert.

Mackmyra, Distillerie und Bar/Restaurant

Es strömen die Menschen, aber nicht ins Restaurant, sondern zur Führung durch die Distillerie und zum anschließenden Tasting. Im Restaurant sitzen (noch) nicht viele Menschen. Die Menschen vom Tasting verirren sich im Laufe des Abends auch nicht ins Restaurant, wir bleiben zwar nicht allein, aber das Lokal füllt sich nicht.

Als Vorspeise teilen wir uns
Italiensk salami serveras med getost, honungsbalsamico, rostade
frön och strimlad ”Lollo Rosso” sallad (Italienische Salami serviert mit Ziegenkäse, Honig-Balsamico-Essig, gerösteten Pinien Kernen und geschnittenem „Lollo Rosso“-Salat)

Heikes Hauptgericht:
Smörbakad torskfilé med en syrlig fänkål och gurksallad, som
serveras med rostad blomkålspure och en pepparrotssås (Buttergebackenes Kabeljaufilet mit würzigem Fenchel- und Gurkensalat, serviert mit geröstetem Blumenkohlpüree und einer Meerrettichsauce)

Ich verschlinge einen profanen
Bistroburgare med 140g högrev, briochebröd, chipotlemajonäs,
rostad lök, silverlök, sallad. Serveras med pommes frites (Bistro-Burger mit 140g Prime Rib, Brioche-Brötchen, Chipotle-Mayonnaise,
Röstzwiebeln, Silberzwiebeln, Salat. Serviert mit Pommes frites)

Den Nachtisch teilen wir uns wieder
Saffransglass med smörstekta äpplen, whiskymarinerade russin
och riven vit choklad (Safraneis mit in Butter gebratenen Äpfeln, in Whisky marinierten Rosinen -im Übrigen leicht rauchig- und geriebener weißer Schokolade)

Zum Abschluss gönnen wir uns zwei verschiedene Whiskys, die es nur hier in der Distillerie zu bestellen gibt, im 30-Liter-Faß. Dieses flüssige Gold wird nicht in Flaschen abgefüllt und einzeln verkauft. Das ist eine Besonderheit von Mackmyra.

Vor zwei Jahren war ich schon mal hier, habe die Küche des Lokals genossen und am Folgetag die Distillerie besucht, incl. Tasting. Irgendwie war das Wetter im vergangnenen Jahr „schneeiger“, sagen die Bilder.

Unser Studium der schwedischen Getränkekarte wird uns in Erinnerung bleiben. Wir haben natürlich nicht alles verstanden und Google Translate bemüht. Aus dem ‚einheimischen Apfelmost‘ hat Google dann ‚ . . .  Apfelmus prickelnd‘ gemacht. Da sollten wohl die Programmierer noch mal ran.

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