Bornhöved – Padborg – Korsør

Allein!

07:00 aufstehen und beim Onkel duschen. Dann fahren wir ins Nachbardorf zur Lieblingsbäckerei des Onkels. Dort wird gefrühstückt und soziale Kontakte werden gepflegt. Ich pflege mit, aber nicht lange. Gegen 09:00 mache ich mich auf den Weg gen Padborg zum Reifenwechsel. Keine rushhour, fast niemand unterwegs. Es ist sogar sonnig. Eine gemütliche Fahrt.

Witzig ist in diesem Jahr, dass mich mein geschätzter Onkel überall als seinen Neffen vorgestellt hat, der jetzt nach Lappland fährt. Schon gestern in der Pizzeria und heute beim Bäcker auch, sowohl der Bäckerin als auch einer Bekannten, die zu unserem Tisch kommt, uns begrüßt und mit Onkelchen ein paar Worte wechselt. Natürlich wünschen mir alle bei der Verabschiedung eine gute Reise. Komisches Gefühl, ich gehe auf die 70 zu und werde als der Neffe vorgestellt. Irgendwie sind Neffen doch klein, Kinder und irrsinnig jung, oder nicht??!? Zumindest in meinem Kopf, scheint es ja.

Vor dem Reifenwechsel fahre ich in Handewitt vorbei. Die Tankstelle dort ist immer ein wenig preiswerter, auch heute, einen ganzen Cent! Nicht viel, aber Kleinvieh macht auch Mist. Dann geht’s die paar Meter weiter über die Grenze. Die Dänen kontrollieren nicht. Auf der deutschen Seite stehen uniformierte und halten nach etwas Ausschau . . . verdächtigen Fahrzeugen?!?

Ich freue mich auf Schweden, aber dort ist der Käse . . . hmmm . . . nicht so gut. Ich erstehe im Super Brugsen in Padborg ein kräftiges Stück, das sollte erst mal eine Zeitlang reichen. Ich muss daran denken auf dem Rückweg hier Käse für zu Hause einzukaufen. In Padborg nehme ich mir fest vor, Heike darum zu bitten mich zu erinnern, aber als ich mit ihr am Abend telefoniere . . . .

Das Wetter ist super, kein Nebel, wie am ersten Tag auf der Fahrt gen Schleswig-Holstein. Gelegentlich blitzt die Sonne durch, aber das nimmt dann auch schnell wieder ab. Es wird bedeckt, bleibt aber trocken. Die Temperaturen bleiben über der Null-Grad-Marke.

Wie immer ist die Fahrt über dänische Autobahnen eher langweilig. Weniger Verkehr, alle fahren gemäßigt, keiner rast was das Zeug hält. Die Fahrt ist total entspannt. Ich höre während der Fahrt mein Hörbuch weiter. Es bringt Kurzweil oder verkürzt die gefühlte Fahrzeit, aber heute fühle ich mich alleine und einsam. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen, dass ich nicht mit Heike reden kann. Natürlich reden wir miteinander, am Telefon! Ist doch klar! Heute gleich zwei Mal. Sozusagen zur Entwöhnung. Aber richtig gut und ausreichend ist das auch nicht.

Gegen 15:00 habe ich keine Lust mehr und steuere einen Stellplatz in der Marina von Korsør an. Im Bereich der Yachthäfen liegende Stellplätze sind in der Regel sehr luxuriös, Stromanschluss, Entsorgungsmöglichkeit, Dusche, Toilette, fester Untergrund und meist auch in fußläufiger Entfernung zu Einkaufsmöglichkeiten, einer kleinen Innenstadt. So auch in Korsør. Der Stellplatz liegt direkt am Bælt mit Sicht auf die große Belt Brücke. Aber die liegt fast völlig in Wolken und Nebel. Dafür ist der Platz etwas windig. Das Auto wackelt. Was soll’s?! Morgen kann ich gemütlich heiß duschen!

Korsør Yachthafen mit Blick auf den Öresund

Ich laufe durch die Innenstadt und entdecke, dass sie an der gleichen „Krankheit“ leidet, wie viele andere kleine Städte. Vermutlich ist das in Deutschland auch so, aber hier fällt es richtig ins Auge. Die Fußgängerzone ist leer. Kein Mensch zu sehen. Niemand da. Die Geschäfte sind allerdings (meistens) geöffnet (es ist vor 17:00!). Viele Geschäfte sind eher „Ramschläden“ oder die Ladenräume hinter den Schaufenstern dienen als Ausstellungsfläche für andere Läden.

Fußgängerzone in Korsør

Aber das Einkaufszentrum am Rand der Fußgängerzone ist gut besucht. Ob diese Entwicklung von den Stadtgewaltigen immer so gewollt und vorhergesehen worden ist?

Der alte Teil der Stadt sieht noch irgendwie gemütlich aus. Ansonsten prägt der Hafen den Stadtkern.

Während der vergangen Reisen hatte unser liebes Autochen leider hin und wieder seine Mucken. Ich gucke skeptisch auf alle Funktionen, aber bis jetzt . . . . . toi, toi, toi. Irgendwie scheine ich darauf zu warten, dass was ausfällt, nicht funktioniert. Und wenn’s geschieht, dann sicher dort, wo’s schrecklich kalt ist . . . . .

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