
Eine kurze, teure und dreckige Fahrt! Bähh!!
Die Fahrstrecke ist ja kurz, also kann ich mir Zeit lassen. Irgend jemand ist hier noch auf dem Campingplatz, aber wahrscheinlich in einer der Hütten (hab‘ ihn gestern im Aufenthalts- Kücheraum getroffen). Jetzt scheint er wohl schon unterwegs zu sein. Ich habe daher das gesamte, sehr gut gewärmte Duschhaus für mich allein. So wie gestern Abend. Es ist schon in die Jahre gekommen, aber alles funktioniert und ist sauber. Ich mache auf Luxus und dusche heute Morgen noch einmal. Für Norwegen bemerkenswert: die Dusche kostet nicht extra! All inclusive!
Als ich starte, startet auch die gestern noch spät angekommene Jugendgruppe mit ihrem outdoor Programm. Der Vorturner hält irgendeine Ansprache und alle hören gebannt zu, dann macht man sich auf den Weg Gott weiß wohin (es ist eine Gruppe Konfirmanden, wußte der Rezeptionist gestern zu berichten).
Das Wetter ist gut. Anfänglich ist die Fahrt auch ganz nett. Es geht weiter immer bergab in Richtung Trondheim (am Meer). Der Verkehr nimmt stetig zu, je dichter ich an diese norwegische Metropole komme (ca. 220.000 Einwohner). Die Temperaturen steigen. Plusgrade und Salz auf der Straße, in Trondheim und im Umland streut man! Es wird immer voller auf der Straße, immer voller. Die Fahrt ist nach wie vor OK, aber ich kann nicht mehr so entspannt cruisen wie die Tage.
Und dann kommen sie, die Mautstationen. Eine hinter der nächsten. Die erste gleich mit 52 Kronen! Gefühlt habe ich heute sicherlich 200 Kronen Maut bezahlt (etwas über 17 €). Automatisch. Für einmal an Trondheim vorbei! Die Rechnung kommt später. Ich habe nicht mehr mitgezählt. Die ohne-Maut-Strecke wäre irgendwo im Zickzack um Trondheim herum durch die Landschaft geführt worden. Das wollte ich nicht, ich wollte es bequem und bin die E6 gefahren. Das habe ich nun davon.
Die LKW und überholende PKW haben so viel Dreck aufgewirbelt, dass die Scheibenreinigerflüssigkeit gerade so bis zum nächsten Tankstop reicht. 9 Liter im Angebot für gut 17 €! Das hier viel davon verbraucht wird sieht man an jeder Tankstelle, palettenweise stapelt sich das Zeug in großen und kleinen Gebinden und unterschiedlichen Qualitäten. Mein Auto sieht spätestens nach diesem Tag aus, wie 2 Jahre lang nicht geputzt. Vielleicht fällt der Dreck ja in Schweden einfach ab, wenn’s wieder kälter wird . . . .
Obwohl ich mir Zeit gelassen habe, bin ich recht früh am Tagesziel. Ein kleiner Campingplatz am Fluss. Leider, ich hatte es allerdings gehofft, kann man dort doch nicht so ausgedehnt spazieren gehen. Das Flußufer der Stjørdalselva ist schlammig, Büsche, Bäume und Eisschollen (wahrscheinlich vom ersten Eisgang des Jahres) versperren den Weg.
Daher wird es nur ein Spaziergang über die noch frostigen Felder. Spannend. Es ist etwas wärmer als 0 Grad, aber die Böden sind noch hart und fest.
Der frühe Abend ist dem Handel gewidmet! Ich hatte vergessen, der dänischen Website die Bilder der Spikesreifen anzuvertrauen. Also fix nachholen, sonst wird das bestimmt nichts. Dänische Website . . . . dänische Sprache! Uaaa. Aber am Ende klappt es. Und dann will da jemand noch das Objektiv kaufen, dass ich auf die Kleinanzeigenseite gestellt habe. Alles mögliche geht online und remote (Abstimmung, Preisabsprachen, Geld vereinnahmen) aber verschicken geht nicht! Nur mit Heikes Hilfe zu Hause. Sie packt dankenswerter Weise das Päckchen und wir sind wieder einen Platzverbraucher los. So langsam ist alles weg, was weg sollte. Manchmal dauert es länger, manchmal geht es sehr schnell . . . .
Und weil ich schon mal dabei bin gebe ich das eingenommene Geld sofort wieder aus und kaufe mir eine Eintrittskarte für ein Eishockeyspiel in Östersund am Sonntag. Darauf bin ich sehr gespannt. Auch darauf, wie ich das überstehen werde. Es sollen nur -10 Grad sein am Sonntag Nachmittag. Natürlich (!) findet das Spiel NICHT in der Halle statt.
Heute hat immer mal wieder die Sonne geschienen, zwischen den zahlreichen Schneeschauern. Morgen soll das Wetter aber gut werden. Ich werde versuchen wieder früh zu starten, damit ich schon kurz nach Mittag in Östersund bin. Von jetzt an wird’s kälter!