Ertsgaard (Norwegen) – Östersund (Schweden)

Östersund liegt am „Großen See“.

Unendliche Erleichterung in Östersund.

Gestern im Dunkeln, es war schon echt spät, gibt es neben mir plötzlich Unruhe und Gerühre. Ansonsten ist es auf dem Platz mucksmäuschenstill. Auch die Flieger fliegen irgendwann nicht mehr. Ein anderer Camper trudelt spät ein und wühlt rum. Damit habe ich nicht wirklich gerechnet. Aber was soll’s.

Ich stehe noch im Dunklen auf, 06:45, weil ich heute starten möchte, sobald es hell wird, nach 08:00. Klappt auch. Die Dusche kostet 10 nok extra und läuft nur 3 Minuten! Das ist schon sportlich.

Der Himmel ist blau, aber auf dem Weg in Richtung Riksgrense kommt Nebel auf, Hochnebel. Es ist wieder diesig. Hmmm. Das war nicht auf Yr angekündigt.

Aber es hält nicht lange und die Sonne ist da. Sie bleibt im Übrigen den ganzen lieben Tag bis zum Dunkelwerden in Östersund. Irgendwie habe ich nicht mit soviel Verkehr gerechnet. Viele Norweger sind mit Skibox auf dem Weg nach Schweden. Kurz hinter der Grenze wird mir auch klar warum, nix Skifahren. Einkaufszentrum! Riesig. Ich bin verführt neugierig zu gucken was in dem Zentrum alles angeboten wird und wie gut der Parkplatz mit Norwegern gefühlt ist. Aber ich möchte um 13:00 Uhr am Campingplatz sein.

Gestern Abend habe ich einfach mal so auf der Website des Platzes geschaut. Ich hatte nichts vorgebucht und dachte mir, vielleicht sollte ich doch . . . Aber oh Schreck. Kein Platz in der ausgewählten Zeit verfügbar! Wählen Sie einen anderen Buchungszeitraum! Uppps. Was ist das denn, mitten im Winter? Ist da in Östersund eine Veranstaltung? Oder funktioniert nur die Website nicht?

Auf der ganzen Fahrt drückt das auf die Stimmung und ich kann die ansonsten angenehme Fahrt durch eine schöne, immer schwedischer werdende Landschaft nicht so wirkliich genießen. Letztlich habe ich nur ein Ziel, am Platz zu sein, wenn die Rezeption um 13:00 öffnet. Sollte der Fall der Fälle eintreten habe ich noch genügend Zeit woanders hinzufahren.

Der Plan verleiht mir Flügel. Ich bin schon kurz nach 12:00 in Östersund. Vor der geschlossenen Pforte warten macht keinen Sinn, daher fahre ich nach Woolpower, dort wollte ich eigentlich nach dem Einchecken aufkreuzen. Ich liebe die Woolpower-Socken und -Unterwäsche, werde wieder fündig und lasse im Ergebnis zu viel Geld dort.

Ich bin No. 2 beim Einchecken. Eine junge Frau vor mir hat alle Zeit der Welt. In Schweden ist man gemütlich und ausserdem ist’s Wochenende! Aber irgendwann bin ich dran. Und, was soll ich sagen . . . die website funktioniert nicht richtig. Ich bekomme einen Platz und noch nicht einmal den letzten.

Erst als ich auf dem Platz stehe merke ich, welche Anspannung von mir abfällt. Mein Gott, ich bin nichts mehr gewohnt. So’n Streß hat mich sonst nicht so fertig gemacht.

Ich nutze die frühe Ankunft und mache mich mit Kamera auf den Weg ins Stadtzentrum. Weniger um das Stadtzentrum zu fotographieren. Östersund ist keine Augenweide. Ich möchte zum Winterpark. Ein Freizeitvergnügen auf dem See, auf dem Eis des Sees. Jetzt am Wochenende ist dort richtig was los.

Aussentemperatur: -7 Grad

Rund um den Winterpark ist auf dem See ein ausgedehntes Wegenetz entstanden / angelegt auf dem richtig Verkehr stattfindet.

Motorrad fahren auf schwedisch mit der ganzen Familie. Wer nicht hinten drauf passt kommt in den Anhänger.

Ich bin zwar vor 14:00 losgelaufen, aber die Sonne sinkt rapide gen Horizont. Die gute Nachricht: für schönes Abendlicht muss ich nicht lange warten.

Insgesamt bin ich über zwei Stunden unterwegs und komme erst nachdem die Sonne hinter den Hügeln auf der anderen Seeseite untergegangen ist zurück. Jetzt ist es spürbar kälter geworden. Ich muss schon stramm gehen, damit mir warm bleibt. Morgen muss ich was anderes anziehen. Dünner Fließpulli und Jacke reichen nicht.

Heute koche ich mal in der gut ausgestatteten und angenehmen Küche des Campingplatzes. Während ich zu Gange bin kommt ein Deutscher rein und meint, ich stünde auf seinem Platz und würde seine Steckdose nutzen. Vermutlich ist mein Nachbarplatz doppelt belegt worden. Der Deutsche kam so spät an, dass die Rezeption schon zu ist. Nu‘ bin ich mal gespannt, wie er das löst. Im letzten Jahr, oder im vorletzten, da war doch so was ähnliches . . . ? Muss mal Heike fragen. Die weiß das.

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