Jokkmokk – Umeå

Storfossen

Sonne satt und immer direkt von vorne!


Ein ziemlicher Hüpfer gen Heimat. Mehr als 400 km. Aber das Wetter ist schon am Morgen toll. Insoweit soll’s ja wohl was werden.

Auf dem Campingplatz in Jokkmokk ist alles spiegelglatt. In der Nacht haben sich die warmen Temperaturen fortgesetzt, 6,6 Grad PLUS! Schnee und Eis mit einer dünnen Wasserschicht darauf. Nichts ist rutschiger. Ohne Spikes am Auto und unter den Schuhen geht gar nichts. Bei den Freunden in Norwegen bin ich schon einmal ausgerutscht, weil ich meinte es besser zu wissen. Davon ist ein Frühstücksteller großer Bluterguss auf der linken Hüfte geblieben. Habe ich erst in Jokkmokk in der Sauna vor dem Spiegel gesehen. Tut auf alle Fälle immer noch weh, wenn ich mich im Bett unvorsichtig darauf lege.

Ich komme super vom Platz weg. Die junge Frau an der Rezeption betont gelassen auf meine Frage, dass es jetzt schon geschäftig sei, aber so richtig was los wäre es hier erst im Sommer, im Juli. High Season!

Trafikverket hat die direkte Verbindung zur Küste (97) als beschwerlich eingestuft, die E45 in Verbindung mit der 374 allerdings als gelb und somit als gut befahrbar. Ich muss also nochmal zurück durchs Dorf und der Umleitung durch die rechtwinklig angelegten Straßen folgen, die allerdings mehr oder weniger schlecht als recht ausgeschildert ist.

Auf der Fahrt sehe ich meine Rentierherde (na ja, ist eher eine Gruppe) No. 2. Auch diese Viecher warten leider nicht so lange, bis ich die Kamera in der Hand halte und sind schwupps gut getarnt zwischen den Bäumen verschwunden. Neben den Renern habe ich im Zuge dieser Reise noch zwei Rotfüchse gesehen, die die Straße – husch-husch – überquerten, bzw. brav auf dem Schneewall neben der Straße saßen. Aber Elche . . . nur die Schilder gibt es hier zu hauf.

Die Fahrt über die 374 führt mich am Storfossen vorbei, Schwedens größtem Wasserfall. Der Fußweg dorthin ist für jeden ausgebaut und keinerlei Abendteuer.

Größe ist immer eine Frage des Vergleiches. Beeindruckend sind die eher nach wilden Stromschnellen aussehenden Wasserstufen allemal.

Vom Wasserfall aus hat man eine recht weite Sicht ins Tal. Im Sommer kann man hier bestimmt schön dran entlang laufen.

Die Straße an der Küste entlang ist von Piteå bis Umeå beinahe autobahnähnlich ausgebaut, z.T. zweispurig und mit bis zu 110 km/h befahrbar. Das wusste ich. Ansonsten hätte ich mir nicht so eine Strecke vorgenommen.
In Umeå angekommen checke ich erst einmal ein, fahre dann zur Tankstelle und kaufe ein paar Lebensmittel ein. Als ich aus dem Lebensmittelgeschäft komme ist die Sonne schon nicht mehr zu sehen. Mit einem Spaziergang wird das heute nichts. Im Dunkeln habe ich in unbekannter Umgebung keine große Lust dazu. Stattdessen koche ich mir etwas in der Küche des Campingplatzes. Das Servicehaus ist sehr ordentlich und macht einen sehr gepflegten und neuen Eindruck. Zur Küche gibt es auch einen Aufenthaltsraum, den nutze, um mein Menü zu verputzen.

Ach ja, die Heizung. Sie scheint sich in der Tat bekrabbelt zu haben. Schaltet selbstständig ein und aus, wie es sich gehört, hat in der vergangenen Nacht schon wieder funktioniert. In dieser Nacht soll es wieder kälter werden, aber kein Vergleich mit Storuman und Co.. Es sollen hier nur -8 Grad werden. Kaum zu glauben. Aktuell sind‘s 3 Grad.

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